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Mittwoch, 29. Oktober 2008
Eins mit Sternchen
am Mi Okt 29, 2008, 17:45 im Topic 'Froidentanz'
Komplett bin ich zwar immer noch nicht (warum dauert das so lang?), aber ich lasse mir gerade von einem emotionalen und mentalen Lichtblick die Nase kitzeln. Will sagen, ich arbeite und bin mächtig stolz darauf! Zugegeben, halbwegs. Aber immerhin sitze ich in meinem Büro am Schreibtisch umgeben von einem Wust Blättern und sehe unglaublich beschäftigt aus! Wenn man meine Stimmung von vor ein paar Stunden betrachtet, schreit das doch glatt nach einem Orden. Wollt ich nur mal festhalten.
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Apropos komplett
am Mi Okt 29, 2008, 13:49 im Topic 'Ganz grosses Kino'
Ich bin es nicht. Also komplett. Im Sinne von vollständig sein. Genau genommen bin ich gerade so weit entfernt vom Komplett-Sein, dass mich so ziemlich gar nix näher an diesen erstrebenswerten Zustand bringen würde. Könnt ich machen, was ich wollte. Eine komplette 2,5kg-Tafel Schokolade reinstopfen, den kompletten Weg bis zum südlichsten Punkt der Stadt und zurück auf selbstgeschnitzten Stelzen zurücklegen oder komplett allen nervtötenden Kindmenschen meines muscheligen Wahlheimat-Bezirkes die komplett selbstgestrickten Schurwollpullover aufribbeln. Bringt nix.
Ich bin weder komplett mental auf der Höhe (wie ich ja kürzlich, also gestern, grandioser Weise erkennen durfte), noch bin ich komplett in der Lage meine Pflichten als Werktätige zu erfüllen. Und das ist schlecht. Stattdessen versuche ich mich in meinem nicht-komplett-sein-Schmerz zu suhlen, aber nicht mal das krieg ich richtig auf die Reihe. Potzblitz.
Komplett zu sein ist etwas Tolles. Bis vor nicht allzu langer Zeit hatte auch ich diesen Zustand, ja ich. Ganz real, zum greifen, fühlen, riechen. Jetzt ist er weg. Jetzt bin ich nicht mehr komplett. Und dieser jetztige, post-komplett-fühl-post-babypopoweiche-post-zuckerwattensüße-alles-umschließende Zustand kriegt nicht mal nen Eintrag auf meiner Es-gibt-Erfahrungen-im-Leben-die-will-man-nicht-machen-sollte-es-aber-trotzdem-tun-Liste, die ich zu gerne führe, fast schon zelebriere. Denn so machts die Kackerfahrungen irgendwie einfacher. Aber jetzt nicht.
Ich bin weder komplett mental auf der Höhe (wie ich ja kürzlich, also gestern, grandioser Weise erkennen durfte), noch bin ich komplett in der Lage meine Pflichten als Werktätige zu erfüllen. Und das ist schlecht. Stattdessen versuche ich mich in meinem nicht-komplett-sein-Schmerz zu suhlen, aber nicht mal das krieg ich richtig auf die Reihe. Potzblitz.
Komplett zu sein ist etwas Tolles. Bis vor nicht allzu langer Zeit hatte auch ich diesen Zustand, ja ich. Ganz real, zum greifen, fühlen, riechen. Jetzt ist er weg. Jetzt bin ich nicht mehr komplett. Und dieser jetztige, post-komplett-fühl-post-babypopoweiche-post-zuckerwattensüße-alles-umschließende Zustand kriegt nicht mal nen Eintrag auf meiner Es-gibt-Erfahrungen-im-Leben-die-will-man-nicht-machen-sollte-es-aber-trotzdem-tun-Liste, die ich zu gerne führe, fast schon zelebriere. Denn so machts die Kackerfahrungen irgendwie einfacher. Aber jetzt nicht.
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Wir müssen einfach anerkennen, dass wir alle hochgradig bekloppt sind.
am Mi Okt 29, 2008, 12:23 im Topic 'Purer Wortdruck'
Das war ein Satz unter vielen, heute Abend, in meiner mit Nikotinschwaden verschwummerten Küche. Ein Satz, der nicht einfach verpufft ist wie viele andere. Nee. Peng! Da war er nun.
Ein Satz, der lapidar aber mit Schmackes daherkam. Ein Satz, der es einfach mal auf den Punkt bringt ohne sülziges Drumherumgeseiere. Und ein Satz, der nicht aus meinen Gehirnwindungen durch das Sprachzentrum in meine Küche geschmissen wurde, sondern aus denen von meiner Freundin, um ehrlich zu sein. Obwohl ich zu gerne den allgemeinen Respekt für diese glorreiche Erkenntnis einheimsen und einen weiteren Haken auf meiner persönlichen Cleverness-Liste setzen würde. Mist.
Denn ich finde ihn clever, diesen Satz. Ein Satz, mit dem man die Verantwortlichkeit für falsche oder sich im Nachhinein als mega-unrichtig entpuppende, doofe, verwirrte Entscheidungen, die mindestens semi-geile und maximal komplett-beschissene Konsequenzen haben, einfach abstreifen kann. Man ist schließlich bekloppt. Gaga. Unzurechnungsfähig.
Mir gefällt das, zu denken die eigene Beklopptheit spricht einen von allen Anklagepunkten frei. Ist so bequem. Irgendwie kuscheligmuschelig. Könnt man sich glatt hineinlegen. Man muss sich das mal überlegen, quasi eine Universal-Entschuldigung für alles und jeden und immer. Denn es betrifft nicht nur uns arme Hascherl, meine Freundin und mich, die wir da um meinen verlotterten Kneipentisch hockten. Nee. Es ist eine Art gesellschaftsfähiges Defizit, keine peinliche mentale Missbildung eines Einzelnen. Wir sind also doch alle Brüder im vermurksten Geiste.
Und wenn man jetzt mal weiter denkt, kommt man zum Schluss zu einer weiteren ruhmreichen Erkenntnis. Alle depperten Geschichten der persönlichen Biographie hätten gar nicht anders laufen können, da die letzten funktionstüchtigen Hirnzellen, die die Ratio beherbergen, von dem dicken Beklopptheitsklops zermatscht wurden, der nach dieser Orgie das Steuer ergriffen hat. Eine höhere Gewalt sozusagen. Da sind einem die Hände gebunden.
Hach, wie wundervoll einfach das doch manchmal ist.
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