Die Denkfabrikantin - Wortdruck von Lotte Lorem
Sonntag, 2. November 2008
Die Schizophrenie des Gestern
Ich habe beschlossen dem gestrigen Tag feierlich einen Blogeintrag zu widmen. Ich stelle diesen Tag quasi über die bisherigen dreihundertundeinpaarzerquetschte, schmücke ihn mit Blumen und platziere ihn auf einem Marmorpodest.

Zumindest den einen Teil der 19 1/2 Stunden, die ich gestern im wachem Zustand verbracht habe (wir wollen schon genau bleiben). Denn wie der Titel schon verrät, kämpften zwei Seelen in der Brust von Gestern um die Vorherrschaft. Weiße Stimmungsseele namens Wundervoll und schwarze namens Scheiße. Gegensätzlich wie Erdbeerparfait und Essiggürkchen. Für sich genommen durchaus existenzberechtigt, kombiniert jedoch ein undefinierbares Endergebnis. Ich frage mich noch immer, ob die erdbeerige Süße oder die beißende Säure den Gesamtgeschmack bestimmt hat. Oder ob es 1:1 Unentschieden ausgegangen ist.

Ein ganzes Fass Zuckerwürfel jedenfalls haben die vielen großartigen Menschen an meiner Seite einfach nur durch ihr Da-Sein in den Kessel geworfen. Verfeinert haben sie das Tagesgericht dann mit erdbeerrotem Liebreiz und einer sahnigen Beharrlichkeit, die jedes zähe Karamelbonbon erblassen ließe. Alle Küchenhelferlein haben eine vortreffliche Arbeit geleistet, der Konsument reibt sich satt und zufrieden über Bauch und Herz. Besonderer Dank geht hiermit an meine ChefköchInnen B., D., J., J., L. und P. Der Podestplatz ist euer Werk!

Leider konnte jedoch auch euer zauberhaftes Parfait nicht darüber hinwegtäuschen, dass Essiggurken einen verdammt penetranten und langen Nachgeschmack haben. Vor allem, wenn man ein ganzes Glas auf einmal gegessen hat. Ich weiß, Lektion gelernt. Nächstes Mal ist nach einem Gürkchen Schluss. Und wenn ich eventuell doch mal wieder ein bisschen zu gierig nach beißend saurer Kost werde, zieht mir bitte mit der Schöpfkelle eins über die Rübe. Aber bitte sanft.

Fazit des Tages: Die Süße lässt mich dick und schwer ins Bett plumpsen, während mich der ein oder andere Säure-Hicks jedoch sehr wahrscheinlich noch ein Weilchen beschäftigen und vom Schlafen abhalten wird.

Oberfazit des Tages: Zur Hölle mit den Essiggurken!

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