Die Denkfabrikantin - Wortdruck von Lotte Lorem
Dienstag, 4. November 2008
Die Schuhe sind geschnürt
Ich habs getan. Ich habe meinen Streckenposten verlassen und die Verfolgung aufgenommen. Ob das eine gute Idee war? Ich weiß es nicht. Mit der Zeit ist mir aber mein Allerwertester abgefroren und ich dachte mir, dass ein bisschen Bewegung ja nie schaden kann. Vor allem jetzt vor der Lebkuchen-Saison.

Vielleicht hat Heulschrecke ja auch Recht und ich muss meine Vergangenheit einfach stellen, ihr die Hand schütteln (nicht so ein Wischiwaschihändedruck, der sich wie ein alter Lappen anfühlt, nee, bis es knackt!) und dann auf dem Absatz kehrt machen. Ein wenig zitternd vielleicht, aber stolz wie Oskar.

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Applaus bitte
Meine Vergangenheit hat zwar an die Tür geklopft (und das ziemlich eindringlich), aber als ich meinen Kopf in den Flur gesteckt habe, war sie auch schon wieder verschwunden. Einfach wieder weg, verdünnisiert, als wenn sie es sich auf halben Wege doch wieder anders überlegt hätte. Wirklich ganz großes Kino!

Vielleicht dreht sie aber auch nur ein kleines Ründchen um den Block, um sich warm zu machen für den zweiten Anlauf. Oder ihr ist plötzlich vor Anstrengung die Puste ausgegangen. Sollte mir ja aber auch sowas von völlig schnurzpiepegal sein. Das sollte mich so dermaßen peripher tangieren, dass es kaum noch auszuhalten ist. Doch was tue ich? Ich stehe gut positioniert an der Rennstrecke und warte darauf, dass sie mit wehenden Fahnen ins Ziel einläuft. Die Goldmedaille für diese Glanzleistung wird sie von mir aber ganz sicher nicht bekommen. Nicht mal eine Teilnahmeurkunde. Wenn überhaupt schenke ich ihr lediglich hoheitsvoll einen kurzen Blick, aber das ist auch alles.

Nur muss sie dafür erstmal wieder am Horizont erscheinen...

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